In Deutschland ist der Tag des offenen Denkmals mittlerweile eine der größten Kulturveranstaltungen; er zieht jedes Jahr Millionen von Menschen in historische Gebäude, Kirchen, Industrieanlagen und andere Denkmale, die sonst meist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Am 14. September 2025 ist es wieder soweit: Viele Baudenkmäler und archäologische Stätten in ganz Deutschland öffnen ihre Türen – oft ohne Eintrittskosten und mit der Möglichkeit, an geführten Touren, Vorträgen und Mitmachaktionen teilzunehmen. Die seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisierte Veranstaltung bringt viele Akteure zusammen: von privaten Denkmaleigentümern über Heimatvereine und Kommunen bis zu Landesdenkmalämtern und Museen. Am Tag des offenen Denkmals gibt es unzählige Möglichkeiten, faszinierende Orte zu entdecken. Aber wie findet man die herausragenden Highlights im Land gezielt? Wie kann man sich sinnvoll vorbereiten, um das Beste aus diesem besonderen Tag zu machen?
Am Denkmaltag ist es nicht nur ein Vergnügen, bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Heidelberger Schloss oder das Ulmer Münster aus einer anderen Perspektive zu betrachten; viel mehr ist der Tag auch eine Gelegenheit, unbekannte Schätze und verborgene Geschichten zu entdecken. An diesem Tag haben viele Denkmale exklusiv geöffnet, bieten Einblicke in normalerweise unzugängliche Bereiche oder zeigen Sonderausstellungen und einmalige Veranstaltungen. Die Organisatorinnen und Organisatoren nutzen dabei verschiedene Formate: Das Angebot umfasst alles von klassischen Führungen über interaktive Workshops bis hin zu Konzerten, Theateraufführungen oder Mitmachaktionen für Kinder. Im Jahr 2025 werden in Baden-Württemberg wieder über 900 Denkmale Teil des Programms sein, bundesweit sind es sogar mehrere Tausend.
Aber die Vielzahl der Angebote kann auch eine Überforderung sein. Wer nicht einfach nur zufällig vorbeischauen möchte, sondern gezielt nach Highlights sucht, fragt sich: Wie findet man die spannendsten Veranstaltungen und Orte? Wie wichtig sind digitale Hilfsmittel, lokale Medien oder persönliche Netzwerke in diesem Zusammenhang? Was sollte man beachten, wenn man ein Denkmal besucht – von der Anmeldung über Zugangsbeschränkungen bis hin zum richtigen Schuhwerk?
Dieser Artikel wirft einen Blick auf die wichtigsten Punkte, die man beachten sollte, wenn man im ganzen Land nach Denkmaltags-Highlights sucht. Er bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Arten von Denkmalen, führt digitale und analoge Recherchewege auf, erklärt organisatorische Besonderheiten und zeigt konkrete Beispiele für herausragende Veranstaltungen im Jahr 2025. Außerdem gibt es Ratschläge für einen erfolgreichen Denkmaltagsbesuch, die Aspekte wie Barrierefreiheit, Familienfreundlichkeit und Sicherheit berücksichtigen. Mit den acht Abschnitten, die folgen, ist es möglich, den Tag des offenen Denkmals zu einem unvergesslichen Kulturerlebnis zu machen und verborgene Schätze der Geschichte hautnah zu entdecken.
Die Vielfalt der Denkmale: Von Burgen bis Fabrikhallen
Die Orte, die am Tag des offenen Denkmals zugänglich sind, sind äußerst vielfältig und zeugen von Deutschlands reicher Geschichte und kulturellem Reichtum. Es umfasst alles, von Burgen des Mittelalters über barocke Schlösser, prunkvolle Kirchen, Klöster und Synagogen bis hin zu Industriedenkmälern, Brücken, Bahnhöfen und modernen Nachkriegsgebäuden. Selbst archäologische Stätten, historische Gärten, Parks und sogar technische Bauwerke wie Mühlen, Wasserwerke oder Eisenbahnen sind vielerorts zugänglich. Ein wichtiges Merkmal des Denkmaltags ist diese Vielfalt, die ein ansprechendes Programm für verschiedene Interessen und Altersgruppen umfasst.
Historische Bauwerke wie das Mannheimer Stadthaus, die Villa Feist in Freiburg oder das Rathaus in Neudenau sind Zeugen der Zeit; sie erzählen von Architektur, gesellschaftlichen Veränderungen, politischen Umwälzungen und dem Alltag vergangener Jahrhunderte. Industriedenkmäler wie ehemalige Fabriken oder Bahnanlagen spiegeln die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitswelt eines Ortes wider. Die tiefen Wurzeln der menschlichen Siedlungsgeschichte werden durch archäologische Stätten wie die Bocksteinhöhle in der Schwäbischen Alb oder die Befestigungsanlage Birk in Seckach sichtbar.
Für zahlreiche Besucherinnen und Besucher macht das Ungewöhnliche den Reiz aus: Orte betreten, die sonst im Alltag verschlossen sind, über verborgene Details staunen oder Denkmalen begegnen, die im Stadtbild häufig unbeachtet bleiben. Am Denkmaltag können auch die aktuellen Herausforderungen der Denkmalpflege kennengelernt werden – wie der Umgang mit Bauschäden, Restaurierungsfragen oder die Neunutzung historischer Gebäude. Viele Veranstaltungen werden von Fachleuten begleitet, die ihr Wissen teilen und Hintergründe erklären. Ein aktiver Austausch zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird so geschaffen.
Oftmals sind Denkmale auch wichtige identitätsstiftende Orte für die Gemeinden, in denen sie stehen. Indem Sie am Denkmaltag öffnen, fördern Sie das Bewusstsein für das kulturelle Erbe und motivieren dazu, historische Substanz zu bewahren. Das Thema Inklusion wird ebenfalls immer wichtiger: Eine wachsende Zahl von Angeboten berücksichtigt unterschiedliche Bedürfnisse, wie zum Beispiel barrierefreie Zugänge oder spezielle Führungen für Kinder, Familien oder Menschen mit Behinderung. Ein vielfältiges Denkmalwesen ist also nicht nur ein Geschichtsarchiv, sondern auch ein Zeichen für gesellschaftliche Offenheit und Wandelbarkeit.
Recherche und Planung: Denkmallisten, Apps und lokale Medien
Die vielen Stätten, die am Tag des offenen Denkmals zugänglich sind, machen es für Interessierte schwierig, aus der Vielzahl von Angeboten gezielt die Highlights auszuwählen. Um den Tag optimal zu nutzen, ist es entscheidend, strukturiert zu recherchieren und sorgfältig zu planen. Die offizielle Website der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist die wichtigste Informationsquelle. Ab Mitte Juli 2025 wird dort eine umfassende Liste aller teilnehmenden Denkmale zu finden sein, die nach Bundesländern, Regionen und Themen gegliedert ist. Oftmals sind neben Kurzbeschreibungen und Fotos auch Programmpunkte, Uhrzeiten sowie Hinweise zu Führungen oder Anmeldungen zu finden.
Die offizielle Denkmaltag-App ist ein besonders nützliches Tool; sie wird 2025 wieder mit erweiterten Funktionen verfügbar sein. Userinnen und User können spezifisch nach Denkmaltypen, geografischen Gebieten oder Themenschwerpunkten suchen, Favoriten setzen und Routen erstellen. Push-Benachrichtigungen informieren über kurzfristige Änderungen, wie etwa Programmanpassungen aufgrund von Wetterbedingungen. Außerdem beinhaltet die App Übersichtspläne, barrierefreie Optionen und Details zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
In den Wochen vor dem Denkmaltag berichten lokale Medien wie Tageszeitungen, Stadtmagazinen und regionalen Rundfunksendern ausführlich über besondere Veranstaltungen und Geheimtipps in ihrer Region. Viele Kommunen bieten eigene Broschüren oder Sonderbeilagen an, die entweder als Printversion oder zum Download verfügbar sind. Informationen zu den geöffneten Denkmalen und dem Rahmenprogramm sind oft auch auf den Websites der Städte und Gemeinden zu finden, wenn man sich gezielt für einen Ort interessiert.
Auch soziale Medien sind eine wertvolle Informationsquelle: Viele Veranstaltende zeigen ihre Programmpunkte auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder X (ehemals Twitter) und bieten dort aktuelle Einblicke, Hintergrundgeschichten und Hinweise auf besondere Aktionen. Veranstaltungen und Eindrücke aus ganz Deutschland können gezielt gefunden werden, indem man Hashtags wie #Denkmaltag2025 oder #TagdesoffenenDenkmals nutzt.
Es ist besonders ratsam, frühzeitig zu planen, wenn es sich um beliebte Denkmäler handelt, da man für einige Führungen oder Besichtigungen im Voraus anmelden muss und die Teilnehmerzahlen begrenzt sind. Aus organisatorischen Gründen setzen viele Veranstalterinnen und Veranstalter auf Online-Reservierungen oder verkaufen Tickets im Voraus. Es ist ratsam, Anreisezeiten, Pausen und eventuell mehrere Veranstaltungsorte am Tag mit einzubeziehen. Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel, um Enttäuschungen zu vermeiden und den Denkmaltag entspannt zu genießen.
Themenführungen und Sonderveranstaltungen: Besondere Erlebnisse am Denkmaltag
Das breite Spektrum an Themenführungen, Vorträgen, Workshops und Sonderveranstaltungen, die weit über eine bloße Besichtigung hinausgehen, ist ein wesentliches Merkmal des Tags des offenen Denkmals. Am Denkmaltag haben viele Denkmale spezielle Programme, die Einblicke in sonst verborgene Bereiche oder in die aktuelle Forschung bieten. Archivräume werden in historischen Rathäusern geöffnet, Orgelkonzerte finden in Kirchen statt, und in Industriedenkmälern werden Maschinen, die im Alltag stillstehen, während solcher Veranstaltungen in Betrieb genommen.
Einige Veranstalterinnen und Veranstalter setzen bewusst auf interaktive Formate: In Werkstätten haben Besuchende die Möglichkeit, traditionelle Handwerkstechniken auszuprobieren, während Restauratorinnen vor Ort die komplexen Arbeitsprozesse an Wandmalereien oder Altären erläutern. Führungen an archäologischen Stätten wie dem Osteologischen Magazin in Rastatt bieten die Möglichkeit, Funde aus verschiedenen Epochen – von Tierknochen bis zu menschlichen Skeletten – zu sehen und sie werden dort wissenschaftlich erklärt. Geschichte greifbar zu machen und das Verständnis für die Schwierigkeiten der Denkmalpflege zu fördern, sind solche Angebote von großer Bedeutung.
Am Denkmaltag können Familien mit Kindern aus vielen Mitmachaktionen wählen: Vom Basteln historischer Kostüme über Schatzsuchen bis zu Rallyes durch Burgen oder Altstädte ist alles dabei. Viele Veranstalterinnen und Veranstalter haben kindgerechte Führungen im Angebot, die spielerisch Wissen vermitteln und zum Forschen anregen. Außerhalb von Museen und Gedenkstätten werden Lesungen, Theateraufführungen oder Zeitzeugengespräche angeboten, die das historische Erleben vertiefen.
Am Denkmaltag sind Denkmale häufig unter einem besonderen Motto oder Themenschwerpunkt zu finden. Im Jahr 2025 wird das bundesweite Motto "Spuren der Geschichte – Wege in die Zukunft" den Fokus auf den Wandel von Denkmalen und ihre neue Nutzung legen. Dieses Thema wird durch zahlreiche Veranstaltungen aufgegriffen, wie etwa Führungen zu Umnutzungsprojekten – beispielsweise ehemalige Fabrikhallen, die heute als Kulturzentren dienen, oder umgestaltete Klöster, die als soziale Einrichtungen fungieren.
Oft muss man sich im Voraus anmelden, um an Themenführungen oder Sonderveranstaltungen teilzunehmen, weil die Plätze begrenzt sind. Interessierte können Informationen dazu auf den Veranstaltungsseiten oder in der Denkmaltag-App finden. Wer auf der Suche nach außergewöhnlichen Erlebnissen ist, sollte die Angebote frühzeitig prüfen und sich rechtzeitig anmelden. Am Tag des offenen Denkmals hat man nicht nur die Möglichkeit, historische Stätten zu besuchen; man kann auch aktiv in die Geschichte eintauchen und das kulturelle Erbe aus neuen Blickwinkeln betrachten.
Versteckte Schätze: Abseits der bekannten Publikumsmagneten
Obwohl Denkmäler wie das Heidelberger Schloss, das Ulmer Münster oder die Festung Königstein zu den bekanntesten und meistbesuchten Attraktionen am Tag des offenen Denkmals gehören, sind auch weniger bekannte, oft verborgene Schätze einen Blick wert. Viele außergewöhnliche Orte, die abseits der großen Publikumsmagneten liegen, öffnen am Denkmaltag ihre Türen und überraschen mit besonderen Geschichten.
Oftmals sind es private Initiativen, Vereine oder engagierte Einzelpersonen, die in kleinen Gemeinden und ländlichen Gebieten historische Gebäude bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Wohnhaus eines namhaften Architekten, eine alte Dorfschule, ein ehemaliges Gasthaus oder eine Scheune mit besonderen Konstruktionsmerkmalen können beispielsweise zu einem Denkmal werden. In Schwetzingen kann man das Palais Rabaliatti von 1755 besichtigen, welches ein Beispiel für die barocke Architektur der Kurpfalz ist. In Neudenau bei Heilbronn kann man das historische Rathaus aus dem späten 16. Jahrhundert besichtigen; es gibt Führungen durch die original erhaltenen Amtsräume.
Selbst alte technische Denkmale wie Mühlen, Wasserkraftwerke, Brücken oder Standseilbahnen sind vielerorts zu finden. In Stuttgart haben die Gäste die Möglichkeit, mit der historischen Standseilbahn aus dem frühen 20. Jahrhundert zu fahren und so einen Blick auf die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs zu werfen. In Seckach im Neckar-Odenwald-Kreis werden spannende Funde aus der Karolingerzeit, die bei archäologischen Grabungen gemacht wurden, jetzt präsentiert; bisher waren sie nur Fachleuten zugänglich.
Sakrale Kleinode wie versteckte Kapellen, Synagogen oder Friedhöfe sind ebenfalls von besonderem Reiz, da sie an die wechselvolle Geschichte von Gemeinden und Religionsgemeinschaften erinnern. In Esslingen wird die mittelalterliche Synagoge am Heppächer zum Begegnungsort mit jüdischer Kultur und Geschichte. Die Bedeutung des Gebäudes und seine wechselvolle Nutzung über die Jahrhunderte hinweg werden durch Führungen erklärt.
Wer abseits der üblichen Pfade nach Denkmalschätzen suchen möchte, sollte die Programmlisten nach Orten mit begrenztem Besuch oder besonderen Öffnungszeiten durchforsten. Es sind häufig die kleinen, unauffälligen Denkmale, die mit ihren Geschichten und ihrem echten Charakter einen großen Eindruck hinterlassen. Ein Treffen mit engagierten Denkmalpflegerinnen, Eigentümern oder Vereinsmitgliedern eröffnet die Chance, spannende Einzelheiten über Restaurierung, Nutzung und lokale Geschichte aus erster Hand zu erfahren. Der Denkmaltag verwandelt sich in eine Entdeckungsreise abseits der touristischen Highlights.
Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit: Denkmaltag für alle
Die Veranstalterinnen und Veranstalter am Tag des offenen Denkmals haben es sich zur Aufgabe, dass historische Denkmale für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugänglich sind. In den vergangenen Jahren wurden viele Aktionen umgesetzt, um Barrieren abzubauen und das Angebot inklusiver zu gestalten. Im Jahr 2025 werden viele Veranstaltende verstärkt auf barrierearme Zugänge, spezielle Führungen und Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderung setzen, sowie auf familienfreundliche Formate, die den Denkmaltag zu einem Erlebnis für alle machen.
Heute haben viele Denkmale, besonders neuere oder umgenutzte Gebäude, Aufzüge, Rampen oder rollstuhlgerechte Toiletten. Barrierefreie Angebote sind in den Programmlisten meist gekennzeichnet, ebenso wie Hinweise auf eingeschränkte Zugänglichkeit – zum Beispiel bei schmalen Treppen, Kopfsteinpflaster oder unebenem Gelände, was bei Burgen, Altstädten oder archäologischen Stätten oft der Fall ist. In vielen Städten werden das Angebot durch Gebärdensprachführungen, Audioguides für blinde oder sehbehinderte Personen und taktile Modelle ergänzt.
Familien mit Kindern finden zahlreiche Denkmale, die Mitmachaktionen, spezielle Kinderführungen oder Bastelstationen anbieten. Junge Geschichtsentdecker können Geschichte spielerisch erleben, indem sie Miniaturburgen bauen, an Schatzsuchen teilnehmen oder Geheimgänge in historischen Gebäuden erkunden. Viele Veranstaltende denken außerdem an flexible Zeiten, kindgerechte Erklärungen und die Option, den Besuch mit Kinderwagen zu ermöglichen.
Im Jahr 2025 wird es ein besonderes Augenmerk auf Angebote für mehrsprachige Besucherinnen und Besucher geben. In größeren Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt sind Führungen in Englisch, Französisch, Türkisch oder anderen Sprachen erhältlich. Es existieren Programme für Geflüchtete und neu Zugewanderte, die in einigen Regionen das Ziel haben, das lokale kulturelle Erbe und die Geschichte zu vermitteln.
Auf ihrer Website und in der Denkmaltag-App bietet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz spezielle Filter für barrierefreie und familienfreundliche Angebote an. Interessierte können schon in der Planungsphase gezielt nach passenden Veranstaltungen suchen. Menschen mit speziellen Bedürfnissen sollten sich im Voraus bei den Veranstaltenden nach individuellen Lösungen erkundigen – viele sind flexibel und bemüht, allen einen unvergesslichen Denkmaltag zu ermöglichen.
Sicherheit, Nachhaltigkeit und praktische Hinweise für den Denkmaltag
Der Tag des offenen Denkmals ist ein Fest der Geschichte, doch er bringt auch große organisatorische Herausforderungen für die Veranstaltenden und die Besucherinnen mit sich. Ein paar praktische Tipps helfen, damit der Tag reibungslos verläuft und für alle ein positives Erlebnis wird. Im Fokus stehen dabei Sicherheit und Nachhaltigkeit.
Beliebte Denkmaler und Veranstaltungen mit vielen Besuchern können Wartezeiten oder Engpässe verursachen. Deshalb setzen viele Veranstaltende auf Zeitfenster, kleine Gruppengrößen und die Voranmeldung. Es ist ratsam, pünktlich zu kommen und wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, da es oft wenig Parkplätze an den Denkmalen gibt. An abgelegene Orte wie archäologische Grabungsplätze oder Burgen sollte man wetterfeste Kleidung und robustes Schuhwerk einpacken, weil die Wege unbefestigt und Witterungseinflüssen ausgesetzt sein können.
In puncto Nachhaltigkeit wird 2025 verst verstärkt auf umweltbewusste Anreiseoptionen hingewiesen. Zahlreiche Kommunen haben Sonderfahrpläne für Busse und Bahnen, manchmal sogar vergünstigte Tickets für Denkmaltagsbesucher, im Angebot. Fahrradfreundliche Routen, wie die auf der Bodenseeinsel Reichenau, erhalten eine besondere Werbung. Rad- oder Wandertouren sind eine tolle Möglichkeit, den Denkmaltag zu nutzen: So kann man umweltbewusst mehrere Denkmale besuchen und die Landschaft genießen.
Um den Schutz von Denkmälern und ihrem Inventar zu gewährleisten, sind an vielen Orten bestimmte Verhaltensregeln festgelegt: In historischen Räumen sind Essen und Trinken oft untersagt, das Berühren von Exponaten nur in ausgewiesenen Zonen erlaubt. Es ist nicht überall erlaubt zu fotografieren, besonders wenn private Eigentümer betroffen sind oder urheberrechtliche Beschränkungen bestehen. Um Schäden und Missverständnisse zu vermeiden, sollten die Hinweise der Veranstalterinnen und Veranstalter beachtet werden.
Denkmale sind aus Sicherheitsgründen oft nur mit Führungen oder Schutzhelmen zugänglich, beispielsweise bei Baustellenführungen oder in Ruinenbereichen. Kinder sollten immer von Erwachsenen begleitet werden, besonders in Bereichen mit Absturzkanten, engen Treppen oder ungesicherten Geländeteilen. Erstanlaufstellen für medizinische Notfälle, Toiletten und Erfrischungsmöglichkeiten sind in den Programmlisten oder direkt vor Ort ausgewiesen.
Am Tag des offenen Denkmals bietet sich auch die Chance, mit den Veranstaltenden zu sprechen, Fragen zu stellen und Rückmeldungen zu geben. Zahlreiche Initiativen sind auf freiwilliges Engagement angewiesen und heißen neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter herzlich willkommen. Interessierte an einer Mitarbeit können sich vor Ort informieren oder Kontakte für zukünftige Projekte herstellen.
Digitale Angebote und hybride Formate: Denkmaltag online erleben
Die Digitalisierung hat den Tag des offenen Denkmals nachhaltig beeinflusst. Digital und hybrid: 2025 gibt es viele neue Formate, die neben den klassischen Vor-Ort-Besichtigungen den Zugang zu Denkmalen erleichtern und neue Zielgruppen ansprechen. Virtuelle Rundgänge, Live-Streams, Videoführungen und interaktive Präsentationen machen es möglich, dass Interessierte historische Orte unabhängig von Zeit und Ort erkunden können.
Um einen immersiven Eindruck von Denkmälern zu schaffen, nutzen zahlreiche Veranstalterinnen und Veranstalter professionelle 360-Grad-Aufnahmen, Drohnenvideos oder sogar Augmented-Reality-Anwendungen. Besucherinnen und Besucher können die Ausgrabungen am Bockstein virtuell erkunden, sich durch die Gänge des Mannheimer Stadthauses bewegen oder einen Blick in sonst verschlossene Dachstühle und Keller werfen. Audioguides, Podcasts und Erklärvideos, die ergänzend sind, liefern Hintergrundwissen zur Baugeschichte, Restaurierung und Nutzungsgeschichte.
Hybride Formate bringen digitale und analoge Elemente zusammen: Eine Person, die ein Denkmal besucht, kann über QR-Codes zusätzliche Inhalte abrufen, wie zum Beispiel Interviews mit Fachleuten, historische Fotos oder Dokumente aus Archiven. In mehreren Städten gibt es digitale Schnitzeljagden, bei denen man mit dem Smartphone Rätsel löst und auf Entdeckungstour geht. Community-Plattformen und interaktive Karten bieten die Möglichkeit, eigene Fotos, Geschichten und Eindrücke mit anderen zu teilen.
In der Regel sind digitale Angebote kostenfrei und man benötigt keine Anmeldung, um sie zu nutzen. Alle Online-Programme sind zentral auf der Website der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aufgelistet. Viele Veranstaltungen sind auch nach dem Denkmaltag verfügbar, was die Reichweite und Nachhaltigkeit der Aktion verbessert. Digitale Angebote sind besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Familien mit Kleinkindern oder ausländische Interessierte eine tolle Alternative.
Neue digitale Formate bieten auch neue Blickwinkel auf Denkmale: Historische und aktuelle Ansichten können übereinandergelegt werden, Restaurierungen lassen sich in Zeitraffer darstellen und Simulationen der ursprünglichen Farbgebung machen Veränderungen und Entwicklungen sichtbar. Viele Angebote setzen auf Partizipation und ermutigen die Besucherinnen und Besucher, Fragen zu stellen, an Umfragen teilzunehmen oder Ideen zur zukünftigen Nutzung von Denkmalen einzubringen.
Am Tag des offenen Denkmals 2025 wird die Kombination aus digitaler Vermittlung und Vor-Ort-Erlebnis stärker als je zuvor Realität. Das kulturelle Erbe aus neuen Perspektiven entdecken: Wer nach Highlights sucht, sollte die digitalen Programme nicht verpassen.
Exemplarische Highlights 2025: Besondere Denkmale und Veranstaltungen im Überblick
Einzelne Denkmale und Veranstaltungen setzen jedes Jahr besondere Akzente, die weit über die Region hinaus bekannt sind. Auch im Jahr 2025 gibt es im Land zahlreiche Highlights, die durch ihre Geschichte, Architektur oder ein außergewöhnliches Programm herausstechen. Ein Überblick über die herausragenden Angebote, die den Tag des offenen Denkmals besonders prägen, folgt in den Beispielen.
Die landesweite Eröffnung des Denkmaltags wird in Mannheim mit einer "Nacht des offenen Denkmals" im Stadthaus N1 gefeiert. Als ein hervorragendes Beispiel der postmodernen Architektur öffnet das Gebäude seine Türen für Führungen, Theateraufführungen und Konzerte bis spät in die Nacht. Eine Sonderausstellung mit historischen Fotos und Dokumenten ehrt das ehemalige "Alte Kaufhaus" am Paradeplatz, an dessen Stelle heute das Stadthaus steht.
In Stuttgart ist der romantische Kriegsbergturm ein Aussichtsturm, der im Stil eines mittelalterlichen Burgfragments gestaltet ist. Die Plattform ist zu besteigen, um den Blick über die Stadt zu genießen. Die Entstehungsgeschichte und der Einfluss des Architekten Carl Weigle werden durch Führungen erklärt. Das Programm beinhaltet auch Fahrten mit der historischen Standseilbahn, die vom Tal zum Turm fährt und die Technik des frühen 20. Jahrhunderts zeigt.
In Freiburg wird das Schicksal der Villa Feist, die 1909 für den jüdischen Juristen Richard Feist erbaut wurde, durch Führungen und Lesungen lebendig. Das Gebäude, in dem der Philosoph Edmund Husserl mit seiner Familie von 1938 bis 1939 wohnte, ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich und zeigt eine Ausstellung über das Leben und die Aktivitäten seiner Bewohner.
Archäologische Führungen durch die Bocksteinhöhle und das Lonetal werden von der Welterbestätte "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" angeboten. Altsteinzeitliche Originalfunde sind hier zu sehen, und man erfährt Interessantes über die prähistorische Kunst sowie das Leben der frühen Menschen. Wetterfeste Kleidung und robustes Schuhwerk sind ein Muss, weil die Orte im Freien liegen.
Ein besonderes Jubiläum wird auf der Klosterinsel Reichenau im Bodensee gefeiert: 25 Jahre als UNESCO-Welterbe. Dies wird mit einer speziellen Führung gewürdigt. Das Kloster, welches die gesamte Insel prägte, ist mit dem Fahrrad zu erreichen. Historische Gärten, Kirchen und das Inselmuseum zeigen die Entwicklung der Kulturlandschaft über mehr als tausend Jahre.
In Esslingen kann man die mittelalterliche Synagoge am Heppächer im Rahmen von Führungen besichtigen. Fachleute erklären die Historie des Hauses und das Leben der jüdischen Gemeinde. Die Führungen sind sehr gefragt und man muss sich vorher anmelden.
Das Palais Rabaliatti in Schwetzingen, das Wohnhaus eines der bedeutendsten Baumeister des 18. Jahrhunderts, ist mit Führungen durch die original erhaltenen Räume zugänglich. Vorträge und Ausstellungen werfen einen Blick auf die Architektur und das Wirken von Rabaliatti.
Die Vielfalt und der Reiz des Tags des offenen Denkmals 2025 werden durch diese und zahlreiche andere Veranstaltungen deutlich. Sie ermöglichen es, Geschichte lebendig zu erleben, sich mit aktuellen Themen der Denkmalpflege zu beschäftigen und neue kulturelle Perspektiven zu finden. Alles, was man braucht, um einen unvergesslichen Tag zu gestalten, findet man in den offiziellen Programmlisten, Apps und lokalen Medien, wenn man nach besonderen Highlights sucht.