Die neue Saison der Handball-Bundesliga ist gestartet, und damit steigt die Spannung rund um den TVB Stuttgart. Obwohl viele Fachleute die etablierten Spitzenmannschaften wie den THW Kiel, die Füchse Berlin oder die SG Flensburg-Handewitt weiterhin als Favoriten für die oberen Tabellenplätze betrachten, sind in diesem Jahr auch die Schwaben im Fokus. Der Grund dafür ist nicht nur die beeindruckende Entwicklung des Teams in der letzten Saison, sondern vor allem das Vertrauen, das eine der schillerndsten Handball-Persönlichkeiten der letzten zehn Jahre in das Team setzt: Andy Schmid. Der ehemalige Weltklasse-Spielmacher, der von 2010 bis 2022 das Spiel der Rhein-Neckar Löwen prägte und jetzt als Schweizer Nationaltrainer arbeitet, sieht den TVB Stuttgart im Jahr 2025 in einer ganz besonderen Rolle.
Schmid, der während seiner Karriere fünfmal den Titel als bester Bundesliga-Spieler gewann und mit den Mannheimern viele Titel holte, erkennt im aktuellen Stuttgarter Kader enormes Potenzial. Ein entscheidender Faktor für ihn ist insbesondere der Trainerwechsel von Jürgen Schweikardt zu Misha Kaufmann. In der letzten Saison musste Stuttgart bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt bangen und schaffte es mit dem 16. Platz gerade so. Nun erwartet Schmid jedoch eine deutliche Verbesserung. Seine Zuversicht beruht nicht nur auf der sportlichen Qualität der Mannschaft, sondern auch auf dem wirtschaftlichen und infrastrukturellen Potenzial der Region Stuttgart, das seiner Meinung nach in den vergangenen Jahren zu wenig genutzt wurde.
Als neuer Cheftrainer wird Misha Kaufmann, der mit dem ThSV Eisenach mehrmals die Klassenerhalt gesichert hat, angesehen als ein Motivator und als jemand, der eine klare Spielphilosophie propagiert. Schmid sieht hierin den entscheidenden Schritt, um den TVB Stuttgart aus dem Schatten der Abstiegszone zu befreien. Das Team plant einen Neuanfang mit einer Kombination aus vielversprechenden jungen Talenten und gestandenen Spielern, um die Erwartungen zu übertreffen. Nach der Zitterpartie 2024 sehnen sich die Fans nach Ruhe und Erfolg in der kommenden Saison, die den Klub vielleicht dauerhaft in der Bundesliga etablieren kann – und vielleicht sogar noch mehr.
In acht Abschnitten wird die Hintergründe dieser positiven Prognose betrachtet, die derzeitige Situation des TVB Stuttgart analysiert und es werden die Gründe erläutert, die für einen möglichen Durchbruch der Stuttgarter Handballer in der Saison 2025 sprechen.
Die Ära Schmid: Ein Vorbild für den deutschen Handball
Andy Schmid, der von 2010 bis 2022 für die Rhein-Neckar Löwen spielte, hat den deutschen Handball wie kaum ein anderer ausländischer Spieler beeinflusst. Während seiner aktiven Zeit war der Schweizer nicht nur der Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel der Löwen, sondern auch ein Vorbild in Bezug auf Professionalität, Führungsstärke und Leidenschaft. In der Bundesliga wurde Schmid insgesamt fünfmal zum "Spieler der Saison" gekürt – ein Rekord, der bis heute unverändert ist. Seine außergewöhnliche Karriere wird durch die zwei deutschen Meisterschaften (2016, 2017), den DHB-Pokal (2018) und den EHF-Cup (2013, die er mit den Löwen gewonnen hat, unterstrichen.
Er spielte mit Übersicht, technischem Können und taktischer Raffinesse. In der Rolle als Spielmacher hatte Schmid die Fähigkeit, das Tempo und die Richtung eines Spiels nach seinem Willen zu beeinflussen. Zahlreiche jüngere Spieler, sei es in Deutschland oder in der Schweiz, betrachten ihn als ihr Vorbild. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Nationaltrainer der Schweiz und hatte das Ziel, den Handballsport in seinem Heimatland weiterzuentwickeln. Dank seines analytischen Blicks und seiner Erfahrung ist Schmid heute ein gefragter Experte, dessen Meinungen im Handballumfeld viel Gewicht haben.
Seine jüngsten Äußerungen zum Potenzial des TVB Stuttgart sind deshalb nicht nur als die Einschätzung eines Außenstehenden zu werten. Sie sind vielmehr ein Zeichen der Hoffnung für viele Handballfans, dass der TVB in dieser Saison von der grauen Maus der Liga zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten werden könnte. Schmid betont dabei besonders die Rahmenbedingungen in Stuttgart: Die Region hat eine robuste Wirtschaft, infrastrukturelle Vorteile und eine wachsende Fanbasis. All dies seien Aspekte, die dem Verein helfen könnten, langfristig in der Bundesliga zu bleiben und vielleicht sogar mittelfristig nach Höherem zu streben.
Schmid hat auch außerhalb des Sports einen Einfluss. Er hat immer wieder als Identifikationsfigur und Sprachrohr für den Handball betont, dass es wichtig ist, die Entwicklung von Vereinen außerhalb der Traditionsstandorte nachhaltig zu fördern. Stuttgart, das als Fußballstadt bekannt ist, könnte mit einer erfolgreichen Handballmannschaft neue Impulse setzen und das Interesse an der Sportart weiter fördern. Sein Optimismus in Bezug auf den TVB Stuttgart ist daher auch ein Aufruf an die Verantwortlichen, die Fans und die Sponsoren, den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen.
Analyse der vergangenen Saison: Zwischen Bangen und Hoffnung
Die Saison 2024 hielt für den TVB Stuttgart einige Höhen und Tiefen bereit. Die Mannschaft fand sich nach einem schwachen Saisonstart und dem frühen Trainerwechsel von Michael Schweikardt zu Jürgen Schweikardt früh im Abstiegskampf wieder. Es war erst in den letzten Saisonminuten, dass die Mannschaft durch eine Reihe von Punktgewinnen den 16. Tabellenplatz erreichte und somit den direkten Klassenerhalt sicherte. Obwohl die Erleichterung groß war, zeigten sich die Auswirkungen der Saison – bei den Spielern und auch im Umfeld des Vereins.
Ein wesentlicher Kritikpunkt war, dass die Leistungen nicht konstant waren. Sie wechselten sich immer wieder ab: ansprechende Auftritte und enttäuschende Niederlagen. Vor allem in den Heimspielen gelang es dem TVB häufig nicht, die erforderliche Dominanz zu zeigen. Eine hohe Anzahl an Fehlern im Offensivspiel, mangelnde Durchschlagskraft im Rückraum und Schwächen in der Abwehrorganisation führten dazu, dass die Mannschaft oft unter ihren Möglichkeiten blieb. Auch die personellen Veränderungen während der Saison, vor allem auf der Trainerbank, sorgten nicht für Stabilität.
Die Rettung am letzten Spieltag war deshalb eher eine Erleichterung als ein Grund zum Feiern. Es wurde im Umfeld des Vereins intensiv über die strukturellen und sportlichen Maßnahmen diskutiert, die nötig sind, um den TVB Stuttgart über den Status eines Abstiegskandidaten hinauszuheben. Die Verpflichtung von Misha Kaufmann als neuen Cheftrainer wurde als erster wichtiger Schritt angesehen. Der Kaufmann, der vorher beim ThSV Eisenach unter schwierigen Bedingungen bemerkenswerte Erfolge erzielt hat, wird als leidenschaftlicher Arbeiter und als Spezialist für schwierige Situationen angesehen.
Ein Rückblick zeigt, dass der TVB Stuttgart in der Saison 2024 nur ansatzweise sein Potenzial ausschöpfen konnte. Obwohl die Mannschaft immer wieder bewies, dass sie in der Lage ist, gegen etablierte Gegner zu bestehen, mangelte es an Konstanz und mentaler Stärke, um über die gesamte Saison hinweg ein hohes Niveau zu halten. In der kommenden Saison ist also eine deutliche Verbesserung notwendig – sowohl in spielerischer als auch in mentaler Hinsicht. Die Verpflichtungen in der Sommerpause und die neue Ansprache durch den Trainer sollen helfen, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und eine erfolgreichere Zukunft zu gestalten.
Der Trainerwechsel: Misha Kaufmann und seine Philosophie
Der TVB Stuttgart setzt zur Saison 2025 auf frischen Wind und neue Impulse, indem er Misha Kaufmann als neuen Cheftrainer verpflichtet. Kaufmann, der vorher beim ThSV Eisenach im Einsatz war und dort zweimal hintereinander den Klassenerhalt sicherte, wird als moderner, analytisch denkender Trainer mit einer deutlichen Spielphilosophie angesehen. Seine Konzepte gründen sich auf einer strikten Defensive, variierenden Offensivmustern und einer starken Mannschaftsdisziplin. Seinen Erfolg in Eisenach hatte er demonstriert, dass man auch mit begrenzten Ressourcen erfolgreich arbeiten kann. In Stuttgart soll er nun ein Team aufbauen, das nicht nur gegen den Abstieg kämpft, sondern sich mittelfristig im Tabellenmittelfeld etablieren kann.
Kaufmanns Ansatz beruht auf der intensiven Trainingsarbeit, einer klaren Rollenverteilung im Team und der Förderung junger Talente. Seine Strategie beruht auf einer flexiblen Abwehr, die je nach Gegner unterschiedlich agieren kann – angefangen bei der klassischen 6:0-Formation bis hin zu offensiveren Varianten wie der 5:1. Er legt im Angriff großen Wert auf Tempo, schnelle Umschaltbewegungen und ein kreatives Kombinationsspiel. Der neue Trainer bringt immer wieder zum Ausdruck, wie entscheidend eine positive Fehlerkultur ist: Fehler sollten als Lernchancen angesehen werden, um die persönliche und gemeinsame Entwicklung zu fördern.
Die ersten Wochen unter Kaufmann waren von intensiven Trainingseinheiten und detaillierten Videoanalysen geprägt. Er hat das Vertrauen des Teams schnell gewonnen, weil er klar kommuniziert und die Spieler motiviert. Die Mannschaft ist offen für neue Ansätze und bereit, an ihren Schwächen zu arbeiten. Die jungen Spieler profitieren besonders von der Förderung durch Kaufmann: Er gibt ihnen Verantwortung, fordert sie heraus und stärkt so ihr Selbstvertrauen. Er sorgt dafür, dass die erfahrenen Spieler als Führungspersönlichkeiten agieren und die Entwicklung des Teams begleiten.
In Stuttgart findet die Philosophie von Kaufmann einen fruchtbaren Boden. Der Verein hat in den vergangenen Jahren stetig in seine Infrastruktur investiert und bietet nun professionelle Rahmenbedingungen. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle, dem medizinischen Team und den Nachwuchsabteilungen läuft ohne Probleme. Kaufmann findet in dieser Grundlage die perfekte Gelegenheit, seine Ideen zum modernen Handball umzusetzen. Bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison waren Fortschritte sichtbar: Die Mannschaft verteidigte kompakter, spielte zielstrebiger nach vorne und der Teamgeist zeigte sich in den Testspielen deutlich verbessert. Im Jahr 2025 wird man sehen, ob Kaufmann es gelingt, den TVB Stuttgart auf ein neues Leistungsniveau zu heben und die Erwartungen zu erfüllen.
Kaderstruktur und Neuzugänge: Potenzial für den nächsten Schritt
Der TVB Stuttgart startet mit einem komplett neuen Kader in die Saison 2025. In der Sommerpause haben die Verantwortlichen gezielt nach Verstärkungen gesucht, um die Schwächen der letzten Saison zu beheben. Im Blick waren dabei sowohl erfahrene Bundesliga-Spieler als auch vielversprechende Talente, die das Team auf ein neues Niveau heben sollen. In enger Zusammenarbeit zwischen Trainer Misha Kaufmann und der sportlichen Leitung wurde die Kaderplanung so abgestimmt, dass eine ausgewogene Mischung aus Erfahrung und Entwicklungschancen geschaffen wurde.
Ein erfahrener Rückraumspieler gehört zu den wichtigsten Neuzugängen; er soll in der Offensive wie auch in der Defensive Akzente setzen. Seine Verpflichtung wird in Fachkreisen als ein echter Coup angesehen, weil er nicht nur spielerisch, sondern auch als Führungspersönlichkeit von großem Wert ist. Im Tor hat der TVB einen jungen, ambitionierten Keeper verpflichtet, der bereits in der 2. Liga von sich reden konnte und nun den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte. Auch auf den Außenpositionen wurde nachgebessert: Ein talentierter Flügelspieler aus dem Jugendbereich eines Spitzenklubs verstärkt das Team mit seiner Schnelligkeit und Abschlussstärke.
Neben den externen Neuzugängen setzt der TVB Stuttgart verstärkt auf die Förderung eigener Talente. In den letzten Jahren wurde die Durchlässigkeit zwischen Jugend- und Profibereich erhöht, um talentierte Spieler frühzeitig an das Bundesliga-Niveau heranzuführen. Im Vorfeld der Saison 2025 haben sich mehrere Eigengewächse bemerkbar gemacht und empfehlen sich für Einsätze in der ersten Mannschaft. Mit diesem Mix aus frischem Wind und Erfahrung hofft man, dass der TVB variabler und weniger ausrechenbar spielt als in der letzten Zeit.
Der Verein hat sich auch in Bezug auf die Kaderbreite verbessert. Es soll vermieden werden, dass man von einzelnen Leistungsträgern abhängig ist, wie es in der Vergangenheit häufig der Fall war. Man setzt stattdessen auf ein homogenes Team, in dem jeder Spieler Verantwortung übernimmt und sich für das Wohl der Mannschaft einsetzt. Die ersten Eindrücke aus der Vorbereitung und den Testspielen bestätigen den positiven Trend: Die neuen Spieler haben sich schnell eingelebt, die Konkurrenz um die Stammplätze ist gewachsen, und das Trainingsniveau hat sich deutlich verbessert.
Mit der Kaderstruktur des TVB Stuttgart für die Saison 2025 ist eine erfolgreiche Spielzeit gut möglich. Erfahrung, Talent und Teamgeist vereint mit der klaren Handschrift des neuen Trainers lassen hoffen, dass die Schwaben in dieser Saison mehr sind als nur ein Abstiegskandidat. Ob dies gelingt, hängt entscheidend davon ab, wie schnell die Neuzugänge sich an das Bundesliga-Niveau gewöhnen und wie konsequent die Mannschaft die Vorgaben des Trainerteams umsetzt.
Die Rolle der Region Stuttgart: Wirtschaftskraft und Infrastruktur
Die Metropolregion Stuttgart zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands. Weltkonzerne wie Daimler, Bosch oder Porsche haben hier ihren Sitz und beeinflussen das Stadtbild maßgeblich. Diese wirtschaftliche Stärke eröffnet auch im Sport enorme Chancen. Der TVB Stuttgart hat den Vorteil eines attraktiven Standorts, der für Spieler sowie für Sponsoren und Partner interessant ist. Der Verein hat in den vergangenen Jahren mit Nachdruck daran gearbeitet, dieses Potenzial besser auszuschöpfen und sich als feste Größe im regionalen Sportgeschehen zu etablieren.
Stuttgart und die umliegenden Gebiete haben eine hervorragende Infrastruktur. Der TVB nutzt die Porsche-Arena als moderne Spielstätte, die regelmäßig mehrere tausend Zuschauer fasst. Die Trainingsbedingungen sind ebenfalls auf Bundesliganiveau: Moderne Sporteinrichtungen, ein professionelles medizinisches Umfeld und die kurzen Distanzen zwischen den verschiedenen Standorten ermöglichen es Spielern und Trainern, sich optimal auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. Eine immer größer werdende Fanbasis, die sich zunehmend hinter dem Verein vereint, sorgt zudem für eine großartige Atmosphäre bei den Heimspielen.
Ein weiterer Aspekt ist die enge Kooperation mit lokalen Firmen und Institutionen. Der TVB Stuttgart sieht sich nicht nur als Sportverein, sondern auch als gesellschaftlicher Akteur in der Region. Der Klub hat sich durch Schulprojekte, Partnerschaften mit Hochschulen und soziale Initiativen fest im Stadtbild etabliert. Durch diese Vernetzung werden neue Zielgruppen für den Handball begeistert und das Interesse am Verein gesteigert. In der Zukunft sind weitere Projekte in Planung, um die Verbindung zur Region zu stärken und den Handball nachhaltig zu fördern.
Stuttgarts wirtschaftliche Stärke, seine moderne Infrastruktur und die gesellschaftliche Vernetzung machen die Stadt zu einem idealen Standort für Spitzenhandball. Der Verein erkennt diese Verantwortung an und mobilisiert alle Kräfte, um das vorhandene Potenzial auszunutzen. Für Trainer Misha Kaufmann und sein Team bedeutet dies, dass sie in einem Umfeld arbeiten, das ihnen optimale Voraussetzungen bietet. Jetzt gilt es, diese Voraussetzungen in sportlichen Erfolg umzusetzen und den TVB Stuttgart langfristig in der Bundesliga zu halten.
Konkurrenzsituation in der Bundesliga: Chancen und Herausforderungen
Selbst im Jahr 2025 ist die Handball-Bundesliga eine der stärksten und ausgeglichensten Ligen weltweit. Während Clubs mit Tradition wie der THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt oder die Füchse Berlin regelmäßig an der Spitze der Tabelle stehen, ist das Mittelfeld der Liga äußerst umkämpft. In der aktuellen Saison hat der TVB Stuttgart eine ganze Reihe von ambitionierten Gegnern, die alle versuchen, sich in der Liga zu behaupten oder vielleicht sogar einen Platz in internationalen Wettbewerben zu ergattern.
Der TVB steht vor der Herausforderung, seine eigene Entwicklung voranzutreiben und gleichzeitig auf die Veränderungen innerhalb der Liga zu reagieren. In der Sommerpause haben viele Vereine ihre Kader verbessert, Schlüsselspieler verpflichtet oder die Trainerposition neu besetzt. Das steigert den Konkurrenzdruck und macht den Kampf um jeden Punkt noch härter. Besonders für Teams, die in den vergangenen Jahren meist im unteren Tabellendrittel zu finden waren, ist es entscheidend, die Saison gut zu starten und früh Selbstvertrauen zu sammeln.
Ein Vorteil für Stuttgart könnte darin bestehen, dass die Erwartungen nicht besonders hoch sind. Während die Top-Klubs unter dem Druck stehen, um Titel und internationale Startplätze zu kämpfen, kann der TVB zunächst ohne große Außenerwartungen agieren. Das schafft die Chance, junge Talente einzubinden, neue Spielansätze auszuprobieren und sich allmählich an das Niveau der Spitzenmannschaften heranzutasten. Es ist jedoch nicht zu ignorieren, dass auch die sogenannten Underdogs wie der HC Erlangen, der TBV Lemgo Lippe oder der HSV Hamburg ihre Hausaufgaben gemacht haben und für Überraschungen sorgen können.
Die Geschichte der Bundesliga zeigt, dass immer wieder Mannschaften mit einer starken Teamleistung und einer klaren Spielstrategie für Aufsehen sorgen können. Der TVB Stuttgart hat das Potenzial, in diese Gruppe aufzusteigen – vorausgesetzt, die Mannschaft bleibt verletzungsfrei und kann ihre Leistung über die gesamte Saison konstant abrufen. Um nicht von der Konkurrenz ausgenutzt zu werden, ist es unerlässlich, mit hoher Trainingsintensität, taktischer Flexibilität und mentaler Stärke zu agieren; jede Schwäche wird sonst gnadenlos ausgenutzt. Die Schwaben haben in der Bundesliga-Saison 2025 die Chance, sich neu zu positionieren und die Erwartungen von Insidern wie Andy Schmid zu erfüllen.
Die Bedeutung der Fans und des Umfelds
Ein entscheidender Faktor im Kampf um sportlichen Erfolg ist das Umfeld eines Vereins – und die Fans nehmen hierbei eine besonders wichtige Rolle ein. In den letzten Jahren hat der TVB Stuttgart erhebliche Fortschritte in der Beziehung zu seinen Fans gemacht. Nach vielen Jahren voller Unsicherheit und wechselnder Ergebnisse hat der Klub endlich eine stabile Fanbasis etabliert, die die Mannschaft in guten wie in schwierigen Zeiten unterstützt. Die Heimspiele in der Porsche-Arena sind der Ort, an dem sich Handballfans aus der ganzen Region versammeln.
Die Spieler und der Trainer schöpfen einen wichtigen Antrieb aus der besonderen Atmosphäre der Heimspiele. Ein lautes Unterstützen von den Rängen kann in engen Spielen den entscheidenden Impuls setzen und sorgt dafür, dass sich die Mannschaft auf dem Feld wohlfühlt. Der TVB Stuttgart wird mittlerweile auch auswärts von einer loyalen Fangemeinde begleitet, die das Team unterstützt. Die Identifikation mit dem Verein wächst, was man deutlich an den steigenden Mitgliederzahlen und der regen Beteiligung an den Vereinsaktivitäten erkennen kann.
Neben den Anhängern ist auch das unmittelbare Umfeld des Vereins von großer Bedeutung. Die Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsführung, der Sportlichen Leitung, dem Trainerteam und der Mannschaft war noch nie so eng. Einheitliches Handeln des Vereins wird durch kurze Kommunikationswege, eine klare Aufgabenverteilung und ein gemeinsames Verständnis von Zielen und Werten ermöglicht. Es ist besonders wichtig, in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten und Rückschläge zu verarbeiten.
Außerdem legt der TVB Stuttgart mehr Wert auf soziale Projekte und will seine Fans in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Maßnahmen wie Fan-Foren, Treffen mit Spielern oder gemeinsame Events stärken die Beziehung zwischen Mannschaft und Fans. Die aktive Fankultur ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg und hilft dem Verein, auch in der Öffentlichkeit ein stärkeres Profil zu bekommen. Es wird für die Saison 2025 erwartet, dass die Fans weiterhin loyal zum Team stehen und alles dafür tun, um den Traum von einer Überraschung in der Bundesliga wahr werden zu lassen.
Perspektiven für die Saison 2025: Stuttgart als Überraschungsteam?
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison sind beim TVB Stuttgart 2025 so gut wie lange nicht mehr. Der Verein hat mit einem neuen Trainer, einem verbesserten Kader und einer wachsenden Anhängerschaft alles vorbereitet, um sich positiv zu entwickeln. Andy Schmid's Prognose, dass die Stuttgarter eine große Überraschung landen könnten, ist keineswegs unbegründet. Vielmehr gründet sie sich auf eine sorgfältige Untersuchung der aktuellen Rahmenbedingungen und der Entwicklungsmöglichkeiten des Vereins.
Entscheidend wird sein, wie schnell Misha Kaufmann seine Spielphilosophie im Team umsetzen kann und wie er die Mannschaft auf ein konstantes hohes Leistungsniveau bringt. Die Integration der Neuen, die Förderung der eigenen Talente und der Aufbau eines echten Teamgeists sind entscheidende Aufgaben in den kommenden Monaten. Die Bundesliga-Saison ist lang und strapaziös – Verletzungen, Formkrisen und unvorhergesehene Rückschläge sind da ganz normal. Es wird entscheidend sein, wie das Team mit diesen Herausforderungen umgeht und ob es schafft, auch in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten.
Die neu gewonnene Variabilität im Kader könnte ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Durch mehr Optionen auf jeder Position und einer besseren Kaderbreite kann der TVB flexibler auf verschiedene Spielsituationen reagieren. Außerdem wird die Bedeutung des Umfelds, vor allem der Fans, weiter zunehmen. Die Hilfe von den Rängen, die positive Grundstimmung im Verein und das Vertrauen in den gewählten Kurs sind entscheidende Elemente, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Obwohl die Konkurrenz in der Bundesliga stark ist, hat der TVB Stuttgart die Möglichkeit, sich als feste Größe im Mittelfeld zu etablieren und vielleicht sogar für eine Überraschung zu sorgen. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich herausstellen, ob die Schwaben den Sprung vom Abstiegskandidaten zum Überraschungsteam schaffen. Eindeutig ist: Die Bedingungen sind so günstig wie selten zuvor – und Andy Schmid ist nicht der Einzige, der in der Saison 2025 große Erwartungen an den TVB Stuttgart hat.